Borealis hat mit der Produktion von auf erneuerbaren Rohstoffen basierendem Polypropylen (PP) in Kallo und Beringen in Belgien, begonnen. Dies ist das erste Mal, dass Borealis auf fossilen Brennstoffen basierende Rohstoffe in der kommerziellen PP-Produktion im Industriemaßstab durch eine Alternative ersetzt. Die belgischen Anlagen seien vor kurzem von der International Sustainability and Carbon Certification (ISCC) Organisation mit dem ISCC-Plus-Zertifikat für ihr erneuerbares PP ausgezeichnet wurden.Borealis will damit sein Engagement für die Kreislaufwirtschaft auf die nächste Stufe bringen und seine Ziele im Rahmen von “EverMinds” fördern. Dieser Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Produktion erfolgt nach Unternehmensangaben in enger Kooperation mit vor- und nachgelagerten Partnern entlang der Wertschöpfungskette, wie beispielsweise
Neste und Henkel. Das Unterfangen steht demnach zudem im Einklang mit Borealis‘ Ziel, sicherzustellen, dass bis zum Jahr 2025 100 Prozent seiner Verbrauchsgüter recycelbar oder wiederverwendbar sind oder auf Basis von Rohstoffen aus erneuerbaren Quellen produziert werden.
Nach der Herstellung von Bio-Propan unter Verwendung seiner proprietären “NEXBTL”-Technologie liefert Neste sein Bio-Propan an Borealis’ Propan-Dehydrierungsanlage in Kallo. Dort wird es zu erneuerbarem Propylen, und in der Folge in den Anlagen in Kallo und Beringen zu erneuerbarem PP verarbeitet.
Mittels einer Auditierung durch eine unabhängige externe Organisation ist den weiteren Angaben zufolge eine ISCC-Plus-Zertifizierung des erneuerbaren PP erreicht worden. Dies gelte sowohl für das in Kallo als auch für das in Beringen produzierte PP. Die Zertifizierung erfasse und analysiere die gesamte Wertschöpfungskette. Sie soll bestätigen, dass alle eingesetzten erneuerbaren Rohstoffe erneuerbar und nachhaltig produziert wurden und auch als solche zertifiziert sind, wobei unter anderem die Nachverfolgbarkeit bis zum Ursprungsort berücksichtigt werde.
Zu den nachgelagerten Partnern zählen eine Reihe von Branchen, wie beispielsweise der Konsumverpackungsbereich, der Automobilsektor, der Pharmabereich, sowie die Haushaltsgeräteindustrie, die ihre Endprodukte dank des erneuerbaren Propylens und Polypropylens, das in Borealis‘ Anlagen in Belgien produziert wird, mit einem geringeren Kohlenstofffußabdruck vermarkten können. Angesichts der steigenden Nachfrage arbeite Borealis mit Partnern entlang der gesamten Wertschöpfungskette daran, die Verfügbarkeit der Rohstoffe weiter zu verbessern.
Henkel habe angekündigt, das erneuerbare PP in der Verpackung einer wichtigen Henkel-Marke einzusetzen. Dies soll im Laufe des Jahres umgesetzt werden und einen Schritt im Rahmen der Bestrebungen von Henkel darstellen, die Verwendung von Kunststoffneuware, die auf fossilen Brennstoffen basiert, bis 2025 um fünfzig Prozent zu senken.
“Die Herstellung von erneuerbarem PP auf Grundlage regenerierbarer Rohstoffe der zweiten Generation ist ein weiterer konkreter Schritt in Richtung einer kohlenstoffärmeren Zukunft”, erklärt Lucrèce Foufopoulos, Borealis Vorstandsmitglied für Polyolefins, Innovation and Circular Economy Solutions. “Die enge Zusammenarbeit mit Partnern, wie Neste und Henkel, die unseren EverMinds-Mindset teilen, ist der Schlüssel, um gemeinsam eine bessere Zukunft zu gestalten. Kreislauforientiert zu denken bedeutet, Wachstumschancen zu nutzen, die den Umstieg auf eine Kreislaufwirtschaft beschleunigen.”
“Es ist großartig, zum ersten Mal in der Geschichte eine Propan-Dehydrierungsanlage zu sehen, die erneuerbares Propan als Ersatz für fossile Rohstoffe verwendet und es Borealis ermöglicht, für nachhaltigkeitsorientierte Marken wie Henkel Massenbilanz-zertifiziertes erneuerbares Polypropylen herzustellen. Dies ist ein außergewöhnliches Beispiel für eine Zusammenarbeit entlang der Wertschöpfungskette, die sich positiv auf die Nachhaltigkeit im Polymersektor auswirkt”, sagt Mercedes Alonso, Neste Vorstandsmitglied für Renewable Polymers and Chemicals.
Source:
Plasticker, 2020-03-10.